Im Juli 2016 waren mein Freund Daniel und ich 21 Tage auf der Adria unterwegs mit einem Happy Cat Evolution. Ehrlich und frei sind die Logbucheinträge geschrieb

21 Tage Segelabenteuer auf der Adria mit einem HCE


Tag 1, 11.07.16, Montag : Sind um 9 Uhr ausgelaufen, Wind aus NW, erst 2 dann 3, dreht ab 16 Uhr auf S. Anfangs kommen wir mit halbem und raumen Wind gut voran. Zum Schluss müssen wir aufkreuzen und der Wind wird stärker. Finden keine geeignete Ankerstelle. Wir planen  gegen 19 Uhr vor einer geschützten Insel zu ankern, stellen jedoch fest, dass das Wasser zu tief ist, der Wind dreht erneut und ich beschließe richtung Festland nach einer passenden Ankerstelle zu suchen. Navionics (App einer online Seekarte) zeigt günstige Wassertiefen in diesem Bereich an. Wir stellen jedoch fest, dass Istrien sehr dicht besiedelt ist. Stelle mich und Daniel schonmal auf eine Nachtfahrt ein. Suchen auf dem Tablet eine Ankerstelle und finden schließlich 400 m von unserem Standort entfernt eine. Glücklich, jedoch ist kein Landgang möglich. Daher: Alles auf engstem Raum organisieren, essen, waschen, Wäsche trocknen, schlafen. Beschließe da, es meine erste Ankerung ist, Ankerwache zu halten. Ich beginne bis 2 Uhr, Daniel macht weiter bis 6 Uhr, anschließend übernehme ich wieder die letzte Wache bis 8 und gönne mir dabei aber ein paar Kaffee. Position: Nördlich des Limsky Fjords vor einem Campingplatzareal.   



Tag 2, 12.07.16, Dienstag: Ausgelaufen um 6 Uhr. Daniel: „Die See macht was sie will“. Wind SSO, anfangs 3, dann 4-5. SEHR HOHER SEEGANG, fahren die Wellentäler hinab, schätze 1-2 m hoch. Immer hart am Wind. Wasser überspült zeitweise das komplette Boot, habe ein sehr mulmiges Gefühl weil der Wind immer stärker wird. Beginne damit das Groß zu bergen, Anweisungwen an Daniel sehr laut und deutlich, die Angst schwingt mit.Gegen die Wellen und nur mit der Fock ist jedoch Wenden nicht mehr möglich- Strom ist zu stark und wir laufen fast keine Höhe mehr da die Wellen direkt von vorne kommen und immer größer werden. Beschließe eine Anlandestelle zu suchen. Daniel steuert während ich das Segel verstaue- er übersieht dabei völlig den abdrift durch die Wellen und das Steinufer ist weniger als 10 m. neben uns. Greife ein- mit Halse gerettet. Gleiches Spiel (Einfahrt in die Bucht zu finden) von vorne, scheitern jedoch erneut den Eingang der Bucht zu erreichen- Abdrift zu groß. Nach 6 Stunden aufkreuzen gelingt und das Einlaufen. Immernoch sehr viel Wind, Ankerplatz mittelmäßig geschützt. Anker liegt aber gut mit ganzem Geschirr (25 m). Schlafen erneut am Boot, Landgang ist aber möglich. Schwimme mit Rucksack an Land und bereite mir eine köstliche Mahlzeit. Es gibt Tortellini, Olivenöl, Knoblauch und ein Stück Salami. Am Boot noch einen Schluck Rotwein und Slibowitz. Daniel überlegt aufzuhören, Bedingungen sehr hart und ich kann ihn beruhigen indem ich sage, dass es nur besser werden kann und dass unsere Wetterlage (Jugo) ungewöhnlich für die Jahreszeit ist.

Position: Südl. Rovinjs, RT Muntrav ?   



Tag 3, 13.07.16, Mittwoch: Wind: Morgens 3, Mittag 4-5. Wellen werden jede Stunde höher, es beginnt morgens bereits mit leicht bewegter See und geht über in ziemliche Brecher die ins Boot einfallen. Wellen wieder direkt von vorne (Süd- Jugo). Reffe bereits morgens die Fock um die Hälfte, ohne Ausreiten wäre es heut kritisch gewesen. Daniel schaut bereits um 13 Uhr auf Navionics nach einem passenden Hafen bzw Bucht. Mein Vater sagte mir gestern telefonisch, dass Regen und Starkwind erwartet wird und wir uns frühzeitig nach einem geschützten Hafen umsehen sollen. Guter Tipp. Wir kämpfen uns durch die Wellen und sehen eine tollen Kiesstrand- beschließe dort anzulanden und alles sturmsicher zu machen. Wenden war zu diesem Zeitpunkt wieder nicht mehr möglich (nur Fock) und Wellen und Strom zu stark. Halse, berge auch die Fock und lasse mich zum Strand treiben. Freuen uns unglaublich es geschafft zu haben und sicher zu sein. In der Bar genehmigen wir uns erstmal jeder 3 Bier und einige Zigaretten. Bereiten vorher noch das Nachtlager vor und stellen uns auf Regen und Sturm ein. Hannah, einen Oberösterreicher namens Peter und zwei Damen aus SLO haben wir bereits kennen gelernt. Quatschen ein bisschen und Hannah will was trinken gehen. Die Nacht beginnt. Sturm zieht auf, dazu starkregen. Wasser dringt durch die Zeltplane, nach einer halben Stunde bin ich im Schlafsack durchnass. Ich friere sehr, der Regen hat aber aufgehört. Beschließe, im Seesack nach trockenen Kleidern zu suchen und ein Feuer zu machen. Suche 1 Stunde Holz, nach 2 Stunden sitze ich (mit 0,3 l Spiritus weniger im Besitz) vor dem Feuer und trockne meine Kleidung und mich selber- herrlich. Es ist 3 Uhr. Um halb 5 lege ich mich schlafen und Daniel geht- völlig unterkühlt (er wollte die Kälte ignorieren) zum Feuer um dort zu schlafen und sich und die Kleidung zu trocknen. Standort: Peroj   



Tag 4, 14.07.16, Donnerstag: Fühle mich toll, lang geschlafen und dann gut gekocht. Porrige und Eierspeise, dazu ein Stück Salami und eine Tasse Kaffee. Gestern gab es zum Abendessen Gnocci in Olivenöl mit Kräutern, Knoblauch und Sardinen aus der Dose- ein Festessen das ich mir beim Sonnenuntergang genehmigte. Heute verbringen wir den Tag nochmal in Peroj, wieder Wetterwarnung- Werde mich am Abend beim Hafenmeister mal erkundigen. Würde gern morgen über den Kvarner. Standort: Peroj

 



Tag 5, 15.07.16, Freitag: Wind: Bora um 7 Bft aus Nord. Bleiben natürlich an Land. Morgen bis Pula gute Winde angesagt, in Susak angeblich noch zuviel, daher werden wir wohl nur bis Kap Kamenjak segeln. Heute hatten wir wieder einen echten Urlaubstag. Im Supermarkt eingekauft und viel gelesen unter dem Boot, da wir gestern zu lange in der Strandbar waren. Daniel unbeirrt aufgestanden als wäre nix gewesen. Machen zusammen am Strand Morgenworkout. So schön es hier auch ist, wir wollen weiter, haben schließlich ein Ziel. Meer und Luft recht kalt. 21 Grad. Standort: Peroj   

 



Tag 6, 16.07.16, Samstag: Wind: Bora um 6-7 Bft. Gestern den Absturz unseres Lebens gehabt. Waren bis 4 in der Strandbar und wurden von 2 Mädls verführt 20 Schnäpse zu bestellen- danach waren die Mädls weg- erfolgreich verkauft. Daniel daher etwas enttäuscht. Heute Wasser gekauft. Morgen starten wir um 5 Uhr Richtung Süden. In einer Bucht beim Kap Kamenjak frage ich nach dem Wetter auf dem Kvarner. Fühle mich heut, neben Kater, sehr schlecht, weil ich unbedingt weiter segeln will. Bin trotzdem dankbar für den tollen Platz hier, sicher, gemütlich und wenig touris. Super liebe Leute kennen gelernt. Hannahs Mutter bringt uns einen riesen Sack Pflaumen. Gegessen wurde heute nur kalt, keine Motivation zu kochen- haben überhaupt viel zu viel gevöllt die letzten Tage. Immer Pommes, Majo, Supermarkt (Käse, Gemüse) und viel zu viele gute Getränke jeden Tag. Dan sagt: „War schön hier, aber jetzt weiter“. Standort: Peroj   

 



Tag 7, 17.07.16, Sonntag: Wind anfangs 3, ab 10 Uhr Bora und 5-7 Bft. Legen um 7 Uhr ab, Wind wird immer stärker. Als wir die Veli Brujin Inseln passieren wollen kommt ein Schnellboot der Polizei und verbietet die Durchfahrt- wir müssen weiter östlich passieren. Als wir die Bucht verlassen und auf die offene Adria zusteuern kommen uns plötzlich riesige Wellen entgegen, der Wind knallt in die Segel und schüttelt uns ordentlich durch. Wind hat auf Nord gedreht- Bora. Auf 2 Tage Jugo folgt nun Bora. Das Ergebnis ist eine riesige Dünung. Kommen beim Kreuzen nicht gegen an. Ich entscheide die Fahrt abzubrechen und auf besseres Wetter zu warten. Also. Zurück aufkreuzen nach Peroj. Der Wind nimmt immer mehr zu und zwingt uns das Land vorzeitig anzulaufen. Da eine Wende nicht mehr möglich war. Dann folgt ein tolles Erlebnis mit einem Tschechen namens Michael. Er kommt sofort herbei, hilft uns mit seinem Sohn das Boot an Land zu tragen und bringt uns seinen Gaskocher, inkl Topf und einer großen Dose Bohneneintopf. Unglaublich schön, da er kein Danke erwartet, nicht aufdringlich nachfragt. Später bringt er uns noch einen Kaffee und nochmals Eintopf (Kaufland) und geht weg. Wir reden zwei Stunden übers Segeln (Vater baute Boot in der Ostsee). Standort: Zwischen Fazana und Peroj   

 



Tag 8, 18.07.16, Montag: Wind 2-3. Segeln heute auf die Insel Cejac (nähe Medulin). Strom war zwischen Leuchtturm und Rt. Kamenjak so stark, dass ich aufkreuzen musste um um das Kap zu kommen. Beschließe auf Grund von Flaute den Kvarner erst morgen zu überqueren. Es ist nämlich bereits 14 Uhr. Heben Boot auf eine Insel namens Cejac, diese war aber sehr steinig, sodass ich mich aufgeregt habe und gesagt habe, dass ab jetzt das Boot im Wasser bleibt!!Beim Blick in meinen Rucksack stelle ich fest, dass mein Olivenöl ausgelaufen ist. Ich war echt fertig und musste mich schon ein bisschen zusammen reißen. Wenig Etmal (20 Km) und dann diese schlechte Anlandestelle, das Olivenöl…. Gut, dass der Tag vorbei ist. Standort: Cejac

 



Tag 9, 19.07.16, Dienstag: Wind 2-3 Bft. , Kvarner Bucht: 3-5 Bft. Ein toller Segeltag. Überm Kvarner super Bedingungen, gegen Ende Flaute. In dieser sehen wir eine riesige Wasserschildkröte. Das Wasser ist atemberaubend hier draußen. Beschließe Susak als Tagesziel zu wählen- hätten es mindestens bis Mali Losijn geschafft aber so können wir uns die Trauminsel Susak in einer Traumbucht gönnen. Ankern auf 3,5 m. Wassertiefe und fast der ganzen Leine. Frage mich, ob es genügt wenn nur die Kette am Boden liegt?! Dan erkundet die Insel und freut sich. Koche mir Reis mit Pesto und Sweet Chili Sauce. Dazu gibt es Kräuter und Knoblauch. Es war einfach herrlich das Boot zu segeln. Viele Videos haben wir gemacht :)

 

 



Tag 10, 20.07.16, Mittwoch : Wind 0-3 Bft. Mal wieder ein toller Segeltag. Es gab zwar einige Flauten, trotzdem konnten wir 40 Km. bis nach Premuda zurücklegen. Heute Hai- Sichtung und einige große Thunfischschwärme. Zwischendurch passenden Wind (Süd- West)- Beim Ankommen gebe ich diesmal weniger Leine und fixiere die Kette mit Dan mit mehreren Felsbrocken. Nach mehrmaligem Abtauchen befinde ich den Anker für gut. Mal schauen wie die Nacht wird. Als alles klariert und gegessen ist (hatte noch Reis, Bohnen und Parmesan mit Pesto vom Vortag) schwimme ich in die Stadt um Wasser und Brot zu kaufen. Gönne mir anschließend am Boot eine Zigarette- es schmeckt wahnsinnig und ich fühle mich gut. Beim Landgang habe ich noch Claudia kennen gelernt. Sie fragte mich nach Feuer und erzählte aus ihrem Leben. Ihr Mann ist auch Seemann auf einem Containerschiff und gerade in Amerika unterwegs. Nach kurzem Small talk verabschiedeten wir uns.

 

  



Tag 11, 21.07.16, Donnerstag: Wir trinken als wir in der Bucht liegen. Beschließen eine Nachtfahrt zu machen. Legen um 02 Uhr ab. Ich schlafe bis 06 Uhr und Dan übernimmt das Steuern bis dahin. Anschließend Wachübergabe und ich steuer völlig fertig bis zum Mittag. Wind ist zum Glück schwach, fast kein Schiffsverkehr. Wind nimmt weiter zu, aber leider immer von vorne. Schaffen es bis Veli Rat und ankern unter segeln gleich neben dem Hafen. Dort beschweren wir wieder den Anker mit Steinen um weniger zu schwojen, das hat super geklappt und werden wir nun immer machen (wenn es das Wetter zulässt). Dan beginnt mit dem Landgang und läd Handy, Powerbank usw auf. Im Supermarkt kauft er Äpfel. Ich koche nachdem er wiederkommt an Land Reis mit Tomatensauce, Bohnen, Pesto und Sardinen für 2 Tage. Ps: Bojenlieger werden abkassiert- wir nicht :D



Tag 12, 22.07.16, Freitag: Schlafen etwas länger, da noch verkatert vom Vortag sowie übermüdet von der Nachtfahrt. Verlassen unter Segel die Ankerstelle in Veli Rat und laufen unter raumen Wind die Ostseite Dugi Otoks an. Wind wird immer weniger und von vorne. Es ist 10: 00 Uhr. Um 11 Uhr nimmt der Wind schlagartig zu. Böen um geschätzt 5 Bft fallen ein. Sage Dan dass er ab jetzt auch noch der Fockaffe sein muss sowie die anderen Schiffe mitbeobachten muss, da die Fahrrinne recht eng ist und viel Verkehr herrscht. Wir machen extrem gute Fahrt gegen den Wind. Es ist ziemlich hart, da wir beide den ganzen Tag das Boot ausreiten müssen. Nach 8 Stunden werfen wir wieder unter Segeln in einer kleinen Bucht den Anker. In der Bucht ist aufgrund von Wind und Wellen ein Vorankommen nur unter Segeln möglich (Paddeln geht nicht, da Strom zu stark und Boot zu schwer beladen). Alles läuft gut, verhole den Anker noch im Wasser und gemeinsam mit Dan beschwere ich ihn. Habe nun den südlichsten Teil Dugi Otoks erreicht und starten morgen in die Kornaten. Dan's Gefühl:" Wir hobn des supa oba gemeistert" . An keinem anderen Tag hätte er es so gut machen können wie heute, fügt er hinzu. "Jetzt sind wir Segelprofis" - Dan. Standort: Rasovac



Tag 13, 23.07.16, Samstag: Starten um 07:00 Uhr nachdem wir den Wecker überhört haben auf in die Kornaten. Die Engstelle mit bis zu 5 ktn. Gegenströmung macht mir Sorgen, klappte aber gut. Sehen eine Megayacht namens Pelorus. Das absolute Highlight des Tages passierte um die Mittagszeit. Ein Motorboot der Kornaten Nationalparkpolizei brettert auf uns zu. Ich befürchtete, dass sie nun diese Besuchergenehmigung überprüfen wollten und hatte ein sehr mulmiges Gefühl. Dabei geschah die völlige Überraschung- Sie kamen uns sagten wir sind so sympathisch und sollten ins Fernsehen. Sie hätten uns mit dem Fernglas beobachtet und finden es toll was wir machen. Kurz bevor sie wieder gefahren sind überreichten sie uns Grillfleisch, Brot und kaltes Wasser als Geschenk. Ich bin völlig baff und wir freuen uns einfach nur total. Der Wind wird auch besser. Im südlichsten Teil der Kornaten, als wir den Kurs auf Zirje gesetzt haben, macht uns der Düseneffekt zwischen den Inseln erhebliche Sorgen. Muss unter raumen Wind beide Segel wegnehmen, da beide Schwimmer gefährlich tief ins Wasser eintauchen. Laufen mit Wind und Wellen ab. Schätze 6-7 Bft.  Nach 12 Stunden segeln das Ankermanöver schlampig gefahren, zu dicht unter Land. Der Dank war dann, dass in der Nacht das Schwert aufgesetzt hat und ich eine unfreiwillige Nachtwache schieben musste, in der ich das Boot immer wieder von den Steinen weggedrückt habe. Standort: Zirje



Tag 14, 24.07.16, Sonntag: Wind beginnt in der Buch immer stärker zu wehen. Gewitter und Starkwind sind angesagt laut Marinero. Einheimische sagen es sei Tramontana. Bis 6 Bft in Böen. Beschließe nach dem Frühstück das Boot an Land zu holen um entspannter das Wetter abwarten zu können. Richtige Entscheidung getroffen, denn der Wind wird immer stärker. Dan und ich machen einen Ausflug nach Zirje zum Supermarkt und in ein Restaurant namens "Masklin". Treffen Andrea, eine junge, hübsche Kellnerin quatschen mal wieder ein bisschen. Trinken einige leckere kroatische Spezialitäten. Dan gönnt sich außerdem Calamaris.  Am Abend kommt ein Kroate zu unserem Boot und bringt uns Bier, total lieb mal wieder. Reden ein bisschen und er wünscht uns Gute Reise. Koche vorher Dan und mir Nudeln mit Tomatensauce und Cevapcici. Da ich letzte Nacht nur 3 Stunden geschlafen habe freue ich mich schon auf eine erholsame Nacht unter dem Boot. Dan: "Zirje ist die Insel der Lotusesser".

 





Tag 15, 25.07.16, Montag: Verbringen den Tag wieder an Land, da Gewitter angesagt sind und das Wetter extrem unbeständig ist. Der Tag vergeht schnell, da ich seit langem mal wieder 8 Stunden geschlafen habe. Der Tage endet sehr flüssig. Mache Dan und mir mitten in der Nacht noch eine riesige Eierspeise mit Speck und Brot.

 



Tag 16, 26.07.16, Dienstag: Heute eine riesige Distanz zurückgelegt. 45 Km. in 6 Stunden von Zirje nach Mali Drevenik. Wind nur 2-3 aber dafür raum. Versuchen den Kater zu vergessen. Morgen gilt es schonmal die Rückfahrt zu organisieren- wer weiß wann wir wieder W-Lan Zugang haben. Würde gerne noch weiter segeln, aber mal schauen wie das alles so passt. Split als Endziel klingt nicht so cool wie Dubrovnik z.B. :( Insgesamt sei erwähnt, dass wir 7 Tage an Land verbringen mussten also doch nicht so übel.  

 



Tag 17, 27.07.16, Mittwoch: Heute noch einmal in Mali Drevenik geblieben, da wir gemütlich einkaufen gegangen sind und Fähren bzw. Busverbindungen gecheckt haben. Die Insel geht mir dermaßen auf die Nerven. Überall getrocknetes Seegras und noch dazu an einem mega Touristenstrand. Die Nächte waren daher sehr unruhig und nicht erholsam (Besoffene fassen mich in der Nacht an...) Am Morgen auf Grund des Seegrases auch eine irre Feuchtigkeit, mein Schlafsack lässt sich auswringen, ich ebenso. Mein Hals kratzt und tut weh. Habe mich wohl etwas erkältet. Unser starker Trinkkonsum macht es natürlich nicht besser. 



Tag 18, 28.07.16, Donnerstag: Heute segelten wir ganz in der Früh von M. Drevenik nach Vis. In der Früh war ich wie in Ekstase und singe das Ful- Metal. Jacket Lied... kleiner Streit gestern Abend mit Dan wegen unserer Heimreise (Wer holt uns ab?), jedoch alles geklärt- kann mir keinen besseren Mitsegler als ihn vorstellen. Mental extrem taff, umsichtig, mitdenkend und allgemein einfach sehr taff. Segeln war super genial. 2-4 Bft. erst halb, dann raum sodass wir nach 6 Stunden auf Vis angekommen sind. Die letzte Stunde habe ich die Fock weggenommen, da wieder gefährliche Böen eingefallen sind die uns ziemlich rangenommen haben. Am Abend wieder extremer Alkoholkonsum, da ich nix gegessen habe (Mein Olivenöl ist wegen der Hitze extrem bitter geworden- leider erst gemerkt nachdem ich meine Nudeln damit übergossen habe) war mir kotzübel. Wieder ein unglaublich schönes Erlebnis nach Sonnenuntergang: Es beginnt damit, dass uns ein Segler beim vorbeigehen (haben das Boot auf einen Kiesstrand an Land gezogen) angesprochen hat uns uns alles Gute für die Reise gewünscht hat. Nach 20 Minuten kommt er mit seinem Dingi vorbei und bringt uns 2 Bier. "I saw you have no fridge" hat er gesagt und war daraufhin gleich wieder weg. Einfach total super und sympathisch.



Tag 19, 29.07.16, Freitag: Wind wieder so stark, dass ich beschließe noch einen Tag in der Bucht zu bleiben und morgen die Fähre um 2 Uhr zu nehmen. Machen einen Badetag auf der Trauminsel Vis. Gegen Mittag wander ich 1,5 Stunden in die Stadt und kundschafte eine Anlademöglichkeit für das Boot aus. Finde einen kleinen Strand wo es möglich ist anzulanden und das Boot abzubauen. Außerdem fülle ich natürlich im Supermarkt unsere Alk- und Zigarettenvorräte auf. 



Tag 20, 30.07.16, Samstag: Heute noch ein paar Runden ohne Gepäck in der Bucht von Vis gedreht und gebadet. Es fühlt sich an als hätte man die Bremse losgelassen. Das Boot schnellt dahin und ich weiß jetzt warum Segeln ein Wassersport ist. Beschließen daher die Fähre nicht um 2 Uhr zu nehmen sondern erst um 12 um genügend Zeit für alles zu haben. Standort weiterhin: Vis (westlich des Nordhafens).



Tag 21, 31.07.16, Sonntag: Beladen sehr früh (5 Uhr) das Boot und segeln los zu meiner ausgekundschafteten Stelle wo wir das Boot anlanden und abbauen können. Nach einigen Patenthalsen (Wind ändert ständig die Richtung) kommen wir heil am Strand an und bauen alles ab. Nach 2 Stunden ist alles geputzt. Nutzen unser restliches Trinkwasser für die erste Süßwasserdusche seit 20 Tagen. Herrlich. Suchen uns entspannt einen Platz am Hafen, besorgen uns ein leckeres Frühstück und warten relaxt auf die Fähre nach Split um von dort mit dem Bus nach Rijeka zu fahren, wo uns Dan's Eltern abholen werden.

 

 

Eine faszinierende Reise über Freundschaft, Teamgeist, Herausforderung und Mut ist zu Ende gegangen.  Wir sind bereit für weitere Abenteuer und werden ein abschließendes Resümee der Reise in naher Zukunft veröffentlichen.   

 




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Kommentare: 6
  • #1

    Janni (Freitag, 07 Oktober 2016 08:47)

    Sehr geil! Wollte letztes Jahr für eine Woche nach Kroatien. Hat leider nicht geklappt. Wenn ich die Bilder jetzt so sehen..... nächstes Jahr Vielleicht. Klasse Jungs.

  • #2

    John Doe (Freitag, 07 Oktober 2016 10:26)

    Super Jungs!

    Eine Frage habe ich, was ist die "baumartige" Stange am Mast? Habt Ihr ein anderes (reffbares) Groß verwendet? Oder war es eine Zeltstange für Euere Übernachtungen an Bord? Wie habt Ihr die Fock gerefft?

  • #3

    Philipp (Freitag, 07 Oktober 2016 18:32)

    Super Sache! Habt aus meiner Sicht echt Pionierarbeit geleistet! Auch mich würde interessieren, wie ihr das mit der "baumartigen" Stange am Mast gemacht habt. Echt ne super Idee, mir ist nur nicht klar, wie ihr das hinbekomme habt. Ausserdem würde mich interessieren, ob ihr Bedenken hattet, Euren Evo alleine vor Anker oder am Strand zu lassen. Wenn ich das richtig verstehe, habt ihr ihn ja oft alleine gelassen. Hattet ihr nie Bedenken, dass ihn jemand stiehlt? Schliesslich würde mich noch interessieren, wie Ihr das mit dem Ankern gemacht habt. Ihr erwähnt ein "schlampiges Ankermanöver", aber einfahren konntet ihr den Anker ohne Motor sowieso nicht, oder? Wäre super, wenn ich von Euren Erfahrungen profitieren könnte :-). Ich besitze auch einen Evo und hab diesen Sommer eine weit weniger aufregende Tour um Elba mit ihm gemacht. Wäre super, wenn ihr antworten würde, entweder hier oder an meine E-Mail (philipp-m@ssari.de). Philipp

  • #4

    Maximilian Diller (Montag, 10 Oktober 2016 17:11)

    Vielen Dank für eure lieben Rückmeldungen!

    Janni:

    Also ich kann Kroatien für den HC nur empfehlen. Gewöhnlich herrschen dort zwischen 0-3 Bft im Hochsommer, also zum gemütlichen segeln sehr angenehm. Da die kroatischen Strände meist steinig sind wäre es nur sinnvoll sich im Vorfeld geeignete Anlandestellen zu suchen (Es sei denn es macht einem nix aus am Boot zu schlafen).

    John und Philipp:

    Also die baumartige Stange habe ich aus Holz gefertigt, hinten eine Einkerbung reingeschliffen woran das Großfall befestigt wurde. Anschließend hab ich die Großschot ins Großfall eingehängt und auf Spannung festgezogen. Außerdem hat die Stange
    alle 50 cm eine Markierung um sie auch als Lot benutzen zu können, zum anderen war sie als Wäschestange im Einsatz um feuchte Sachen schnell trocknen zu können. Ebenso konnten wir uns dadurch bei früherem Einlaufen gut vor der Sonne schützen.
    Die Fock haben wir eingerollt und die Reffleine in die Schwertklemme gespannt. :)

    Also Daniel und ich sind recht unkompliziert an die Sache rangegangen. Er hat gar keine Segelerfahrung und ich habe den A- Schein und bin bei meinem Vater der Seemann ist einige Male mitgesegelt. Erfahrungen habe ich mit dem Evo vorher 3 mal übers Wochenende sammeln können. Da ich jedoch von Anfang an begeistert von den Segeleigenschaften und dem Material war vertraute ich häufig auf diese Qualität und wurde auch nicht enttäuscht.
    Also vor Anker haben wir den Evo nie alleine gelassen. An Land war er mit unserem Gepäck (ca 200 Kg.) beladen und unsere Wertgegenstände hatten wir immer bei uns. Daher hatte ich keine Bedenken.

    Schlampiges Ankermanöver (Aufschießer) deshalb, weil ich zu nah an der Küste geankert habe und die Ebbe nicht berücksichtigt hab. Einfahren konnten wir ihn nicht, jedoch abtauchen und die Kette mit großen Steinen beschweren. Auf dem Anker an sich war so gut wie nie starker Zug, der hat schon durch sein Gewicht gehalten selbst bei recht starkem Wind und Strom in der Bucht. Ich besitze den 6 Kg Anker mit Kettenvorlauf (habe schon 2 Tonnen Dickschiffe gesehen die weit schlechteres Geschirr hatten als wir mit unserem 350 Kg Boot) :D

    Wenn ihr noch fragen habt oder wir uns noch in anderen Foren austauschen wollen schreibt mir! Wünsche euch natürlich alles Gute und mindestens eine Handbreit Wasser unter dem Schwert/Kiel :)

    Liebe Grüße, Max

  • #5

    hexentrics (Samstag, 14 Januar 2017 16:12)

    hat mir sehr gut gefallen. Unkompliziert, einfach machen. Habt ihr euch mit dem Happy Cat auf dem "grossen" Meer sicher gefühlt? Immerhin eine kleine Jolle. Hattet Ihr längere Schwachwindphasen, in denen ihr einen kleinen Motor hättet haben wollen? Wurdet Ihr zu Beginn mit Material abgesetzt (Freunde oder Verwandte). Gemäss eurem Bericht seit ihr ja nicht gekentert. War das Schiff mit der hohen Beladung da gutmütiger hinsichtlich der Kenterneigung?

    Auch das in Griechenland fand ich wirklich unkompliziert durchgeführt. Finde ich toll. Weiter so.

    Gruss

    hexentrics

  • #6

    Robert (Mittwoch, 25 Januar 2017 17:48)

    Great adventure guys. Really enjoyed reading about in and watching the film. I'm also thinking on doing something alike and have few questions if you don't mind answering them... you can answer them in german but my written german isn't that good.

    I saw that you sailed without a motor on board. Was your offshore distance in your permit enough for longer crossings or did you need to obtain some special permit? Without the use of a motor I can only get the permit for 1 km from the land.
    What paper work did u need for sailing in CRO?

    Thank you for the answers.

    Best regards, Robert